Chorreise Dresden 2002
Geschrieben von Burkhard Kirchhoff   
Sunday, 10. September 2006
Ein interessanter Bericht über die Chorreise nach Dresden vom 18. - 23.10.2002
Freitag, 18.10.2002

Lange wurde darüber gesprochen. Viel wurde vom Orga Team Karl-Heinz Levers und Georg Röskenbleck vorbereitet. So durften dann am 18.10.2002 um 06:30 Uhr die Koffer in die 3 Busse der Firma Boonk aus Wüllen verstaut werden. Nachdem dann 120 Personen alle ihren Buss und ihren Platz gefunden hatten, ging Antonius Hintemann durch die Busse und spendete allen den Reisesegen. Nach direkter Fahrt Richtung Schermbeck wurde dort der Chorleiter Alfons Düsterhus am Rastplatz Schermbeck/ A 31 aufgenommen. Ab dann ging die Fahrt Richtung Kassel, wo die erste Pause gemacht wurde. Erleichtert ging es dann weiter. Kurz vor dem nächsten Ziel, die Lutherstadt Eisenach, erfuhren die Sänger und ihre Frauen schon in den Bussen in einer kurzen Beschreibung einiges über die Vergangenheit der Stadt und der Wartburg. In 2 Gruppen wurden die Reisenden mit fachkundiger Führung durch die Wartburg geleitet. Nach der Besichtigung dieses geschichtsträchtigen Bodens ging es dann weiter Richtung Dresden. Herbstliche Landschaften streiften an allen vorbei, bis gegen 19:00 Uhr das Treffhotel und Kongresscenter in Dresden-Freital erreicht wurde. Koffer ausladen, Zimmer beziehen und dann gegen 19:45 Uhr im großen Speiseraum das warme und kalte Buffet zu sich nehmen. Da die meisten von der Reise erschöpft waren, wurde am Abend nicht mehr viel unternommen. Einige Unverwegene saßen noch bei kühlem Getränk zusammen.

Samstag, 19.10.2002

Um 9:00 Uhr standen dann die Busse zur Stadtrundfahrt bereit. Jedem Buss stieg an der Karolinbrücke ein ortskundiger Reiseleiter zu. So fuhr dann die Karawane durch die Stadt und bekam einen Eindruck aller Stadtteile und des Zentrums. Ob nun Theaterplatz, Blaues Wunder, Elbufer, Frauenkirche, Fürstenzug, Hofkirche, Residenzschloß, Regierungsviertel, die Neustadt, das Villenviertel Blasewitz, neues Messegelände, Stadtspeicher, Hygieneinstitut, die großen Parkanlagen in der Stadt, oder der neue Flughafen um nur die wichtigsten zu nennen. Unter fachkundiger Leitung wurde in jedem Buss viel Wissenswerte und Interessantes über die Stadt, die Menschen und die Geschichte berichtet. Das Mittagessen um 13:00 Uhr in der Waldschlößchen Brauerei traf voll den Geschmack der Reisegruppen. Das bereits in Stadtlohn vorher ausgesuchte Essen wurde prompt geliefert. Bei einem kräftigen Schluck Helles oder Dunkles wurde diese Mittagspause genossen. So kräftig gestärkt ging es zur Semperoper. In 3 Gruppen (busseweise) wurde das monumentale Gebäude durch Mitarbeiter der Oper erklärt. Alle bekamen einen Einblick in deren Bau- und Musikgeschichte. Besonders auffallend war für die Besucher, das kein Marmor zu sehen war, sondern alles aus Gips hergestellt wurde und künstlerische bemalt war. Nach dem Rundgang trafen sich die Sänger vor der Bühne und stimmten den westfälischen Sängergruss an. Sowohl die Ehefrauen als auch die anderen Besuchergruppen lauschten dem Gesang des Chores. Es kamen immer mehr Zuschauer. Anschließend erschall “Olaf Trygvason” durch den Opernsaal. Für viele Sänger war dieses ein ergreifender Moment. Bei einigen wurden die Augen feucht. Dieses unvergeßliche Erlebnis bleibt sicherlich bei allen in Erinnerung. Somit war dann die Konzertreihe nach dem Hochwasser eröffnet. Der Nachmittag war dann zur freien Gestaltung. So hatte alle Gelegenheit auf Schusters Rappen die Stadt und einige Sehenswürdigkeiten intensiv zu besichtigen. Für diejenigen die noch nicht in Dresden waren, taten sich geschichtliche interessante Einblicke auf. Gemeinsam fuhren nachher alle ins Hotel zurück. Dort fand anschließend noch eine Probe für die Messgestaltung am folgende Sonntag statt. Um 19:00 Uhr fanden sich alle zum Abendessen ein. Danach klang der Abend gemütlich aus. Kleine Splittergruppen machten sich noch mit einem Kleinbusstaxi auf den Weg in die Neustadt, um dort das Nachtleben zu ergründen. Dieses sei denen auch gelungen wie man nachher hörte bzw. ihnen am nächsten Morgen nach wenig Schlaf auch ansah.

Sonntag, 20.10.2002

Um 09:00 Uhr Abfahrt nach Klein-Zschachwitz zur Pfarrkirche “Heilige Familie”. Eintreffen dort um 10:15 Uhr. Hier sollte dann die Mitgestaltung der Messfeier erfolgen. Die Kirche füllte sich rasch bis auf den letzten Platz. Die Messgestaltung durch den Stadtlohner Männerchor mit der “Messe Breve” von Charles Gounod war eine willkommene Abwechslung für alle Kirchenbesucher. Kräftiger Beifall war das Lob und der Dank für die schöne Messe. Anschließend trafen sich alle vor der Kirche. Dort brachte der Chor den Gemeindeangehörigen und Besuchern noch einige Lieder als Ständchen. Ein herzliches Dankeschön vom Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, dem Pfarrer und dem Organisten Herrn Liebeskind begleitete den Chor auf seinem Weg. Gegen 13:00 Uhr setzten sich die Busse Richtung Dresden-Zentrum in Bewegung. Der verbleibende Nachmittag stand zur freien Verfügung. So konnten bei herrlichem Spätherbstwetter und 10 Grad C. alle noch einige Sehenswürdigkeiten unter die Lupe nehmen. Um 16:30 Uhr fuhren die Sänger mit ihren Frauen wieder zum Hotel, da dort um 18:00 Uhr das Abendessen und anschließend eine Matinee auf dem Programm stand. Bei der Matinee überzeugte der Chor die Anwesenden von seinem Können. Alle Musikrichtungen wurden besungen. In wahren Begeisterungsstürmen bewegte Alfons Düsterhus die Frauen sogar zum Einstudieren des Lieder La Cucaracha. Dieses klappte sogar, nachher auch zusammen mit den Männern.

Anschließend fanden sich alle im großen Saal ein, um den “Stadtlohner Abend” zu beginnen. Ohne festes Ablaufprogramm begann der Abend mit einem neu getexteten Lied über Stadtlohn von Dieter Möllers und Gerd Schlettert. Großer Beifall war der Dank an die beiden Akteure. Nach kurzer Pause erschien das Ballett mit Wolfgang Bentink Robert Einhaus und Theo Hericks, Gekonnt parodierten diese drei über die Vergangenheit dieses Balletts, welcher Rest nun vor dem Publikum stand. Mit der anschließenden Verwandlung in drei Mönche zogen sie die Anwesenden in ihren Bann. Litaneien und Fürbitten für alles Gute bzw. gegen alles Schlechte enthielten war Lachsalven, wie sie in der “Stadtlohner Bütt” nicht besser hätten sein können. Tosender Applaus begleitete sie anschließend hinaus. Neben der Musik des Alleinunterhalters brachten dann weitere Sänger ihr Unterhaltungsqualitäten hervor. Bernhard Lensker zeigte mit seinem holländischen Salamander alle kräftig auf Trab. Weiter taten sich Heinz Niestegge mit Zitaten von Heinz Erhardt und Johannes Musholt mit Gesang hervor. So wechselten sich Tanz und Unterhaltung ab. Und irgendwann zu späterer Stunde (oder früher Morgen) endete der Stadtlohner Abend.

Montag, 21.10.2002

Auch an diesem Morgen ging um 09:00 Uhr die Fahrt los. Ziel war die sächsische Schweiz. Über Dresden und Pirna fuhren die 3 Busse zur Festung Königstein. Schon weit vorher konnte man das gewaltige Festung sehen. Aber richtig ermessen konnte man die wahre Größe erst oben auf dem Berg. Die gewaltige Anlage wurde auch wieder durch unsere erfahrenen Reisebegleiter erklärt. Anziehungspunkt war besonders der Blick über das Elbtal, die Schatzkammer und der eigene Brunnen, der 150 m tief in den Felsen gehauen worden war. Nach der Besichtigung brachten uns die Busse zum Schiffsanleger Bad Schandau. Mit dem Dampfschiff ging es über die Elbe bis nach Wehlen. Auf dem Schiff hatte alle Gelegenheit sich beim Essen zu stärken. Und ab dann fing es an zu regnen. Erst sachte und dann beständig mehr. Der Regen begleitete uns auch bis zur Bastei. Von dem berühmten Aussichtspunkt konnte man schon ins Elbtal schauen, aber nicht so weit wie sonst auf den schönen Bildern zu sehen. Die ursprünglich vorgesehene Fahrt zum Schloß Pillnitz wurde wegen Regen ersatzlos gestrichen. Dafür ging es zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen zogen sich viele sofort zurück, um den anstrengenden Tag Ruhe zu finden.

Dienstag, 22.10.2002

An diesem Dienstag begaben sich die Reisegruppen über die sächsische Weinstraße durch das Elbtal nach Meißen. Auf der Fahrt erfuhren wir sehr viel über die sächsische Weinbautradition. Gegen 10:00 Uhr trafen wir in der Porzellanmanufaktur Meißen ein. Ein kleinen Gruppen ging es durch die Schauwerkstatt. Die Fertigung der fillegranen Porzellanstücke konnte man dort hautnah miterleben. Der anschließende Rundgang durch die Schauhalle mit über 3000 Porzellanen zeigte das ganze Können der Porzellanmanufaktur seit Jahrhunderten. Nach der Besichtigung ging es zu Fuß zu einem Bummel in die Stadt. Gerade auch Meissen war von dem Hochwasser stark betroffen. An einige Stellen war schon fast alles repariert, woanders stand noch alles im “Rohbau”. Der Stadtkern hatte ca. 2,30 m unter Wasser gestanden. Durch die Stadt ging der Spaziergang hinauf zur Albrechtsburg. Im Innenhof von Burg und Kirche trafen sich die Sänger. Für das Geburtstagskind Othmar Kadera in Stadtlohn wurde zum 80. Geburtstag ein extra Ständchen per Telefon gebracht. Das “Schäfers Sonntagslied” und “Lebe, Liebe, Lache” erschallte Richtung Stadtlohn mit den besten Wünschen an den sichtlich gerührten Othmar. Danach gingen viele wieder in die Stadt und verbrachten dort die Zeit bis zur Abfahrt der Busse um 14:30 Uhr. Weiter ging es zum Jagdschloß Moritzburg. Das Wetter schlug auch hier Kapriolen, Sonne und Nieselregen wechselten sich ab. Die Besichtigung des Schlosses versetzte so manchen in die Zeit um 1700, als dieses Schloß “Spielplatz” von Friedrich war. Am Ende der Führung begaben sich alle wieder in die Busse und fuhren den kurzen Weg zu Kirch von Moritzburg. Auf den Treppenstufen stellte sich die Sänger auf, um den Reiseleitern Frau Annemarie Renger, Frau Toni Facius und Herr Jens Dierchen am Ende ihrer Arbeit für die tollen und abwechslungsreichen Informationen zu danken. Auch hier erschall der Klang des Chores über den Vorplatz der Kirche. Ohne diese Reiseführer hätten wir vieles nicht gesehen bzw. erfahren. Auch an dieser Stelle noch mal ein recht herzliches Dankeschön. So ging dann dieser Tag auch zu Ende. Gegen 18:00 Uhr trafen alle im Hotel ein und freuten sich auf das Abendbuffet.

Mittwoch, 23.10.2002

Am Tag der Rückreise wurden gegen 8:30 Uhr die Koffer verladen. Zum Abschied brachte der Chor der Hotelmannschaft noch ein Ständchen, wie könnte es auch anders sein. Gegen 8:45 Uhr setzten sich die 3 Busse dann in Richtung Weimar in Bewegung um die Führung durch das “Weimar-Haus” zu erleben. Im Restaurant “Gasthausbrauer Felsenkeller” durften sich dann alle noch einmal beim kräftigen Mittagessen stärken, bevor es dann gegen 15:00 Uhr wieder Richtung Heimat ging. Eine Pause wurde bei Kassel noch eingelegt. Danach ging es ohne Zwischenstopp direkt Richtung Stadtlohn, wo sie gegen 20:30 Uhr eintrafen.

Die Reise war für alle ein schönes Erlebnis. Im Rahmen der gesamten Reisetruppe herrschte in familiäres Miteinander. Verluste waren keine zu verbuchen. Und alle waren sich einig: Die nächste Chorreise machen wir bestimmt mit. Wohin? Lassen wir uns mal überraschen. Bis dahin fließt noch viel Wasser durch die Berkel.

23.10.2002 Georg Röskenbleck (Schriftführer)

Letzte Aktualisierung ( Sunday, 10. September 2006 )